Während Deutschland seinen ehrgeizigen Vorstoß in Richtung erneuerbare Energiequellen fortsetzt, hat die Nutzung von Solarenergie einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Allein im ersten Quartal des Jahres 2024 erzeugte das Land rekordverdächtige 58,4 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen, wobei die Solarenergie eine zentrale Rolle spielte.
„Solar- und Speichertechnik wird immer mehr zum Standard“, sagt Carsten Koernig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Gewerbliche Dächer und ertragsschwache Freiflächen werden „jetzt zunehmend mit Hilfe von Solartechnik elektrifiziert“.
Doch trotz dieses beeindruckenden Wachstums haben viele Hauseigentümer in Deutschland noch immer falsche Vorstellungen von der Solarenergie. Diese könnten sie daran hindern, sich für diese nachhaltige Lösung zu entscheiden.
Das in Deutschland ansässige Unternehmen Enpal, ein großer Anbieter von Energie-Komplettlösungen, räumt auf mit einigen der gängigsten Mythen und vermittelt ein klares Verständnis für die Realitäten rund um die Solarenergie.
Mythos 1: Solarmodule sind zu kostspielig
Einer der am weitesten verbreiteten Mythen ist die Vorstellung, dass Solarmodule unerschwinglich teuer sind, was sie zu einer nicht bezahlbaren Investition für den durchschnittlichen Hauseigentümer macht. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Die Kosten für die Installation von Solarmodulen sind im Laufe der Jahre immer weiter gesunken.
Darüber hinaus bietet die Bundesregierung Anreize und Subventionen, um die Einführung von Solarenergie zu fördern – z. B. die kürzlich durchgesetzte Mehrwertsteuersenkung auf 0 % oder die sogenannte Einspeisevergütung.
Mythos 2: Solarmodule funktionieren nicht bei bewölktem oder kaltem Klima
Ein weiterer weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Solarmodule in Regionen mit weniger Sonnenschein oder niedrigeren Temperaturen unwirksam sind. Dieser Mythos lässt sich jedoch leicht durch die Tatsache widerlegen, dass Deutschland – bekannt für sein bewölktes und kaltes Klima – einer der weltweit führenden Produzenten von Solarenergie ist.
„Obwohl Deutschland zu den Ländern mit den wenigsten Sonnenstunden gehört, ist es einer der größten Solarstromproduzenten der Welt. Im Jahr 2023 produzierten alle Solaranlagenbetreiber zusammen etwa 12 Prozent des Nettostromverbrauchs des Landes und trugen damit zu einem Gesamtanteil der erneuerbaren Energien von 52 Prozent bei“, so das Fraunhofer ISE. Moderne Solarmodule sind so konstruiert, dass sie auch bei weniger idealen Wetterbedingungen effizient arbeiten.
Mythos 3: Solarmodule sind sehr wartungsintensiv
Viele Hauseigentümer lassen sich von dem vermeintlichen Wartungsaufwand für Solarmodule abschrecken. Dies ist jedoch ein Irrglaube. Solarmodule sind so konzipiert, dass sie wartungsarm sind und nur minimale Instandhaltung erfordern. Die meisten namhaften Hersteller von Solarmodulen gewähren Garantien von 25 Jahren oder mehr.
Mythos 4: Solarmodule sind unattraktiv und vermindern den Immobilienwert
Einige Hausbesitzer zögern, Solarmodule zu installieren, weil sie Bedenken wegen ihres Aussehens und möglicher Auswirkungen auf den Immobilienwert haben.
Dieser Mythos ist jedoch unbegründet. Moderne Solarmodule sind elegant und ästhetisch ansprechend und fügen sich oft nahtlos in die Architektur eines Hauses ein. Darüber hinaus haben zahlreiche Studien gezeigt, dass Häuser mit Solarenergiesystemen einen höheren Wiederverkaufswert erzielen können.
Mythos 5: Solarenergie kann nicht mein ganzes Haus versorgen
Es stimmt zwar, dass die Leistung von Solaranlagen früher relativ gering war, aber dank des technologischen Fortschritts ist es heute möglich, den gesamten Energiebedarf eines Haushalts mit Solarenergie zu decken. Mit der richtigen Systemgröße und der zusätzlichen Verwendung von Energiespeichern können Hauseigentümer völlige Unabhängigkeit vom Energienetz erreichen.
Staatliche Anreize und Unterstützung
Um die Einführung von Solarenergie weiter zu fördern, bietet der deutsche Staat eine Reihe von Anreizen und Subventionen für Hausbesitzer. Dazu gehören die kürzlich durchgesetzte Mehrwertsteuersenkung auf 0% sowie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das eine feste Einspeisevergütung für Solarstrom garantiert.
Durch die Inanspruchnahme dieser staatlichen Förderprogramme können Häuslebauer in Deutschland nicht nur ihre Anschaffungskosten senken, sondern auch langfristige finanzielle Vorteile aus ihren Investitionen in Solarenergie ziehen.
Fazit
Wie wir gesehen haben, sind viele der Mythen, die sich um die Solarenergie in Deutschland ranken, falsch. Mit sinkenden Kosten, effizienter Leistung unter verschiedenen Wetterbedingungen, minimalem Wartungsaufwand und attraktivem Design ist Solarenergie eine zunehmend realisierbare und wünschenswerte Möglichkeit für Hausbesitzer geworden.
Durch die Nutzung von Solarenergie können Hausbesitzer nicht nur Geld bei ihren Energierechnungen sparen und den Wert ihrer Immobilie steigern, sondern auch zu den ehrgeizigen Zielen Deutschlands beitragen, in Zukunft eine nachhaltige und erneuerbare Energieversorgung zu erreichen.