Solaranlage – für wen lohnt es sich?

Solaranlage auf Hausdach
Solaranlage auf Hausdach lohnt sich aufgrund des Sparpotenzials und der Einspeisevergütung | Foto: © Victor bei adobe stock

Die unendliche Kraft der Sonne: Solarenergie steht uns nach heutigem Wissensstand unbegrenzt zur Verfügung. Neben Wind- und Wasserkraft ist sie die tragende Säule beim Umstieg auf erneuerbare Energien.

Im Gegensatz zu Wind- oder Wasserkraft bietet die Solarenergie jedermann die Möglichkeit, diese erneuerbare Energiequelle mit einer Solaranlage zu nutzen und so nicht nur zum Umweltschutz beizutragen, sondern auch ganz erhebliche Kosten einzusparen.

Solarenergie – endlich autark sein

Häufig wird in den Medien allgemein von Solaranlagen gesprochen. Jedoch kann die Solarenergie entweder durch Photovoltaikanlagen zur Solarstromerzeugung oder mit Solarthermieanlagen zur Wärmegewinnung genutzt werden.

Beide Optionen, eine Solaranlage zu nutzen,  unterscheiden sich deutlich voneinander – in der Technik und den Anwendungsgebieten sowie hinsichtlich der Preise und Fördermittel. Allerdings beschreibt der Oberbegriff „Solaranlage“ oft beide hier genannte Formen.

Photovoltaikanlagen wandeln mit Solarzellen das Sonnenlicht in Elektrizität um. Solarthermieanlagen nutzen über Solarkollektoren die Wärme der Sonne zur Erwärmung von Wasser, das als Warmwasser genutzt wird oder auch die Heizung unterstützt.

Netzgekoppelte Photovoltaikanlagen bieten die Möglichkeit, den Strom, der nicht selbst verbraucht wird, ins öffentliche Netz einzuspeisen. Mehr dazu gleich.

Dagegen wird die Solarthermie jeweils für das entsprechende Gebäude genutzt, auf dem sie installiert ist. Sie nutzt die Sonnenwärme und erwärmt damit das benötigte Trinkwasser oder unterstützt sogar die Heizungsanlage.

Da Solarenergie nicht immer dann anfällt, wenn Bedarf an Wärme besteht, benötigen die Eigentümer der Solaranlagen entsprechende Speicher. Dies hat zum Vorteil, dass auch nachts Warmwasser zur Nutzung bereitsteht.

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Strom aus Solarenergie – zwei Nutzungsmöglichkeiten

Es gibt zwei Hauptmöglichkeiten, wie Sie Solarenergie nutzen können: Den erzeugten Strom selbst nutzen oder ihn in das öffentliche Netz einspeisen, um dafür eine Vergütung zu erhalten.

Strom selbst nutzen

Die Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom bietet zahlreiche Vorteile. Die meisten Nutzer verwenden den erzeugten Strom direkt im eigenen Haushalt und können so die Energiekosten senken und gleichzeitig den eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren. Durch den Einsatz von Solaranlagen auf dem Dach oder im Garten lässt sich ein erheblicher Teil oder sogar die gesamte benötigte Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen.

Der Prozess zur Selbstnutzung des von den Solaranlagen erzeugten Solarstroms ist einfach. Die Solarzellen auf dem Dach wandeln Sonnenlicht in Gleichstrom um. Mithilfe eines Wechselrichters entsteht haushaltsüblicher Wechselstrom. Dieser Strom dient im Haushalt dazu, elektrische Geräte zu betreiben oder vorhandene Batteriespeicher aufzuladen.

Merke: Indem Sie Ihren eigenen Solarstrom nutzen, reduzieren Sie Ihre Abhängigkeit von externen Stromlieferanten und können langfristig von stabilen Energiekosten profitieren!

Wichtig zu wissen ist, dass die Menge an Solarstrom, die Sie selbst nutzen können, von verschiedenen Faktoren abhängt:

  • von der Größe Ihrer Solaranlage
  • der Effizienz der Solarmodule
  • vom persönlichen Stromverbrauchsmuster
  • von der Verfügbarkeit des Sonnenlichts

In den sonnenreichen Monaten erzeugen Sie mehr Strom als Sie benötigen. In den dunklen Monaten sind Sie hingegen auf zusätzliche Stromquellen angewiesen.

Einspeisevergütung erhalten

Wenn Sie mehr Solarstrom erzeugen, als Sie selbst verbrauchen, haben Sie die Möglichkeit, den überschüssigen Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen und dafür eine Einspeisevergütung zu erhalten. So können Sie ein zusätzliches Einkommen generieren und die Rentabilität Ihrer Solaranlage steigern.

Die Einspeisevergütung zahlen Energieversorgungsunternehmen für die Einspeisung von erneuerbarem Strom ins Netz. Mit Stand von April 2024 beträgt sie 8,11 Cent/kWh. Ab August 2024 sinkt sie um 1 %.

Es gilt jedoch: Sobald die Anlage einmal in Betrieb genommen ist, bleibt die Höhe der staatlichen Einspeisevergütung über einen Zeitraum von 20 Jahren unverändert.

Um von der Einspeisevergütung zu profitieren, müssen Sie Ihre Solaranlage bei Ihrem örtlichen Netzbetreiber registrieren lassen und einen Einspeisevertrag abschließen. Dieser Vertrag regelt die Bedingungen und Tarife für die Einspeisung von Solarstrom ins Netz.

Wichtig zu wissen ist, dass die Einspeisevergütung im Laufe der Zeit reduziert werden kann, da sie als Anreiz für die Förderung erneuerbarer Energien dient und sich die Kosten für Solartechnologien kontinuierlich verringern.

Daher ist es ratsam, zeitnah von diesem Programm zu profitieren und Ihre Solaranlage so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen. So sichern Sie sich die – noch – hohe Vergütung für die besagten 20 Jahre.

Große Anfangsinvestition – wann amortisiert sie sich?

Nicht nur Technik und Anwendungsgebiet sind ganz verschieden, auch die Preise der Solaranlagen können kaum miteinander verglichen werden. Für eine Anlage, die gute Mengen an Solarstrom erzeugt, sind schnell fünfstellige Beträge fällig.

Im Allgemeinen wird der Preis für ein kWp zum Vergleich herangezogen. Derzeit bewegen sich die Photovoltaik Preise für ein kWp zwischen 2.000 und 2.400 €. Eine komplette Solaranlage für ein Einfamilienhaus kommt hier auf rund 10.000 €.

Solarthermieanlagen dagegen werden nach den Quadratmeterkosten für die Solarkollektoren berechnet. Diese bewegen sich abhängig von der gewählten Kollektorart in einem Rahmen von 200 bis 500 €. Die Gesamtkosten zur Warmwasserbereitung liegen bei rund 5.000 €.

Die Amortisation kann also einige Zeit in Anspruch nehmen. Jedoch verkürzt sie sich, wenn entsprechende Förderungen hinzukommen. Mehr dazu im nächsten Absatz.

Solaranlagen Förderung

Da die Nutzung erneuerbarer Energien ein immer wichtigeres politisches Ziel ist, können Betreiber einer Solaranlage verschiedene Fördermittel beantragen. Durch diese Fördermittel werden diese auch wirtschaftlich attraktiv.

Bei Photovoltaikanlagen sind in erster Linie die Einspeisevergütung und die Eigenverbrauchsvergütung zu nennen. Das im „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ festgelegte Instrument der Einspeisevergütung, verschafft Hauseigentümern Planungssicherheit . Denn die Einspeisevergütung bleibt über 20 Jahre gleich und erhöht somit die Wirtschaftlichkeit dieser Solaranlagen.

Bei der Solarthermie gibt es dagegen Zuschüsse für die Errichtung, deren Höhe je nach gewählter Technik und Effizienz variiert. Allerdings werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) nur solche Anlagen gefördert, die zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung genutzt werden. Dazu sind entsprechende Kombi-Speicher notwendig.

Fazit

Solaranlagen – ob Photovoltaik oder Solarthermie – stellen eine umweltfreundliche Möglichkeit zur Nutzung der Solarenergie dar. Zudem helfen sie beim Umstieg auf eine nachhaltige Energiepolitik. Sie sind auch wirtschaftlich attraktive Investitionen, die sich angesichts der zahlreichen Fördermittel für jedermann finanziell lohnen können.

Noch ist die Branche relativ jung und die Einspeisevergütung hoch – daher ist der Zeitpunkt günstig, um einzusteigen. Auch wer länger wartet, kann von den sinkenden Preisen für Solaranlagen profitieren, die sich durch die zunehmende Verbreitung ergeben. Jedoch bietet sich eher die Eigennutzung des Stroms als eine Einspeisung ins Netz an.

Verfasst von Hajo Simons